
Über eineinhalb Jahre ist es nun her, dass alle grenzenlosen Musiker*innen wegen der Corona-Pandemie aus den internationalen Projekten zurückreisen mussten. Seitdem findet der Unterricht und das Vereinsleben so gut es eben möglich ist online statt. Nur in unserem Hamburger Projekt im Osdorfer Born ist der Unterricht auch dann ‚offline‘ möglich, wenn die Bestimmungen es zulassen. Online Musik unterrichten, online Seminare planen und durchführen, online auch mal Spaß haben und zusammen lachen… das klappte erstaunlich gut – aber immer mit dem Wörtchen „vorübergehend“ im Kopf.
Aber was genau „vorübergehend“ im Corona-Zusammenhang bedeutet, das wusste damals niemand und das ist auch heute noch nicht sicher. Denn trotz breit aufgestellter Impfstrategie müssen wir davon ausgehen, dass uns die Pandemie noch längere Zeit beschäftigen wird.
‚Online‘ ist unter den gegebenen Umständen also eine gute Alternative, aber sicher kein dauerhafter Ersatz. Können wir also vielleicht trotz Corona wieder mit der Projektarbeit starten? Nach welchen Kriterien sollen und nach welchen wollen wir entscheiden? Wie können wir projektübergreifend einen einheitlichen Umgang ermöglichen?
Der Hauptausschuss, in dem sich je zwei Vertreter*innen der internationalen Projekte und Musiker ohne Grenzen e.V. als Dachverband zusammenfinden, hat sich in den letzten Wochen intensiv mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt. Auf zwei außerordentlichen Sitzungen wurde dabei eine Kriterienliste für die Wiederaufnahme der Projektarbeit diskutiert und beschlossen. Diese Liste gilt als Richtlinie für die Mitgliedsvereine, sie lässt aber je nach Situation im jeweiligen Partnerland eine individuelle Bewertung zu. Die Kriterien werden laufend überprüft an die dynamische Pandemie-Situation angepasst.
Auch wir als Dachverband haben die Zeit genutzt, um eine Kriterienliste zu erstellen, die erklärt und transparent macht, unter welchen Umständen wir in der Lage und bereit sind, unsere gerade pausierte Arbeit für die Projektarbeit wieder aufzunehmen.
Wir danken allen Delegierten, den Vorstandsteams und Projektleiter*innen für die intensive und geduldige Mitarbeit, den Einsatz und zahllose konstruktive Beiträge in den vergangenen Wochen! Der Austausch hat gezeigt, wie komplex und herausfordernd die Auswirkungen der Pandemie auf unsere Arbeit sind.
Wir hoffen, dass sich die Situation weiter bessert und sind uns sicher, dass sich die Arbeit der letzten Wochen auszahlt.
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