Hier kommt der von vielen meiner Mitmenschen geforderte Abschluss-Blogeintrag. Obwohl es hoffentlich noch lange nicht das Ende ist.
Das bisher ereignisreichste halbe Jahr meines Lebens ist zu Ende gegangen. Ich habe so viel gelernt. Nicht nur Spanisch, sondern auch viel über die Kultur, über Menschen, über Musik und vor allem über mich selbst.
Es war wirklich nicht immer leicht und ich hatte auch Momente, in denen ich mich fragte, warum ich es mir denn so schwer mache und nicht einfach in Deutschland geblieben bin, wo alles beim Alten ist, wo ich mich auf meine Freunde und Familie verlassen kann und wo ich zu Hause bin.
Jetzt bin ich heilfroh, dass ich meinen langjährigen Traum – nach dem Abi ins Ausland zu gehen – wahr gemacht habe. Diese Erfahrung, so, wie ich sie jetzt hatte, werde ich nie wieder machen können und deshalb ist es gut, dass ich die Chance genutzt habe.
Und auch die schwierigen Momente haben mir gezeigt, dass sie vorüber gehen und gut zu meistern sind. Vielleicht haben sie mich ein wenig auf das Leben, was jetzt auf mich wartet, vorbereitet. Ich weiß noch, wie ich vor meinem Freiwilligendienst in Ecuador eine schreckliche Angst davor hatte, in die weite Welt zu gehen und auf mich allein gestellt zu sein. Weg von meiner Familie in eine andere Stadt zu ziehen und zu studieren. So viel Verantwortung zu haben. Jetzt bin ich zwar froh, all meine Liebsten hier in Deutschland wiedersehen zu können, aber ich freu mich auch schon so sehr, mein eigenes Leben anzufangen und eben auf mich allein gestellt zu sein.
Langsam beginne ich, mich wieder einzuleben. Mann, hab ich gefroren, als ich in Deutschland ankam. Das graue, kalte Nieselwetter hats mir auch wirklich nicht leicht gemacht. Am Anfang wollte ich nur noch zurück ins warme, sonnige Playas und hatte überhaupt keine Lust, mich hier wieder einzuleben. Jetzt – nach 2 Wochen – merke ich, dass es bergauf mit mir geht. Jetzt habe ich zwei „zu Hause“s, zwei Leben. Eins in Deutschland und eins in Ecuador. Und für mich sind beide noch lange nicht beendet!
Ich habe wunderbare Menschen kennengelernt, unbeschreibliche Landschaften gesehen, neue Seiten an mir selbst entdeckt und geholfen, eine Musikschule aufzubauen! (Meine Güte, wenn ich jetzt mal so darüber nachdenke, dann merke ich, dass mir dieses halbe Jahr mit den Musikern ohne Grenzen noch viel mehr gebracht hat, als ich dachte!)
Danke an alle, die so fleißig gelesen haben; ich habe so oft positive Rückmeldungen gehört, weswegen es mir natürlich noch mehr Spaß gemacht hat, zu schreiben.