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Die Spaetzialisten

Gestern gab es das deutsche Essen fuer die Ecuadorianer – der Plan: Tomatensuppe mit Baguette und Knoblauchbutter, Spaetzle mit Zwiebeln und Speck und Salat, danach Kuchen, Schokopudding und Griesbrei. – Klingt doch erstmal gut… Conny und ich waren in einem Spaetzleteam, insgesamt gab es zwei. Conny und ich hatten fuer die 3 Kilo Mehl und 24 Eier 5 Stunden gerechnet.

Aha, also zu 500 Gramm Mehl kommen 4/ 5 Eier. Ruehren und nach und nach etwas Wasser dazugeben, bis man einen klebrigen Teig hat; dann etwas gehen lassen und dann kommts: Teig aufs Brettchen und in kleinen Schueben mit einem Messer ins heisse Wasser schaben. Wenn die Spaetzle oben schwimmen abschoepfen und in die Auflaufform geben. Ich schabte… Erste Stunde rum, ich schabte weiter; der rechte Arm tat weh; der Teig wurde immer mehr; – hm, neues Wasser dazu, heiss werden lassen, weiterschaben, abschoepfen – hui Ich schabte weiter, Teig verteilen, abspaetzeln, abspaetzeln… Zweite Stunde vorbei, der linke Arm tat weh, es war 4 Uhr – der erste Anruf: Die andere Gruppe hatte sich in der Zeit etwas verspaetzelt und bat uns um Hilfe. – Hm, keine Ahnung, ich schabelte weiter. Ein Bote sollte mit den Spaetzlezutaten vorbeikommen. Neues Wasser, heiss werden lassen, Teig auf Brettchen, verteilen und abspaetzeln. Weiterspaetzeln und Abschoepfen. Die Uhr zeigte kurz vor 5, noch keine neuen Spzetzlezutaten da (ich fuehlte mich leicht verspaetzelt) und der Spaetzleteig tuermte sich vor mir auf. Ich abschabelte weiter, – upps – den Boden bespaetzelt; weiter schaben, schaben, die oberste Schicht im Topf abspaetzeln. Kurz nach 5 – noch 2 Stunden Zeit – 12 neue Eier und 1 Kilo Mehl werden gebracht. Hilft nichts: weiterspaetzlen. upps, schon wieder den Herd bespaetzelt, Teig drauf, rueberspaetzlen und abspaetzlen, Teig drauf, rueberspaetzlen und abspaetzlen, Teig drauf, rueberspaetzlen und abspaetzlen… 7 Uhr: Der Spaetzinator und Spaetzwoman sind fertig. 4 Kilo Mehl und 32 Eier wurden zu Spaetzle verarbeitet – und ich: von oben bis unten vollgespaetzelt.

So lieber Leser, wenn Sie nun von diesem Text total genervt sein sollten, das Wort „Spaetzle“ nicht mehr lesen wollen und auch ueberhaupt keinen Hunger mehr auf Spaetzle haben, dann koennen sie ungefaehr erahnen, wie ich mich gestern nach 5 Stunden spaetzeln gefuehlt habe.

P.S. Die Spaetzle haben dann aber immerhin (fast) allen geschmeckt und es wurde ein sehr schoener Abend. Und eines habe ich dann doch fuer das Leben gelernt: Entweder du bist der Teig oder der Schaber!

glg

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