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…ein halbes Jahr später…

Ihr Lieben,

jetzt bin ich seit genau einem halben Jahr wieder in Deutschland (den Urlaub im August zähle ich mal gerade nicht dazu) und es folgt ein 18. Beitrag in meinem Mog-Blog.(wahrscheinlich wird es immer weitergehen!)

Ich komme gerade heim von dem Nachbereitungsseminar in Hamburg. Wir haben uns mit den Teamern, also dem Vorstand von MOG, Christoph, Magdalena und den Projektleitungen noch einmal für 4 Tage in Schwarzenberg auf Gut Lanken getroffen und unser Jahr evaluiert.
Ich steige aus dem Zug aus und werde mit Jose von Lena, Joshi und Robert überrannt vor Freude. Diese herzlichen Umarmungen, das ehrliche Lachen und von 0 auf 100 im Gespräch auf einer Wellenlänge zu sein, glaube ich, erlebe ich nur mit MOG, den wundervollen Musikern ohne Grenzen, die ich in meinem Herzen trage. Es ist unglaublich schön wieder vereint zu sein, plötzlich merkt man wieder wie alleine man doch in seiner Stadt zuhause war. Dass wir uns teilweise zwischen dem Seminar vor dem Auslandsaufenthalt und jetzt nur ein Mal gesehen haben (bei Schülerkonzerten oder Besuchen ins andere Projekt) beachtet irgendwie niemand. Es ist als hätten wir uns das Jahr über täglich gesehen!
Noch am ersten Abend wird für Stunden niemand in der Runde müde bei den Erzählrunden, Lachflashs und dem Schwelgen in Erinnerungen.

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Im Laufe des Seminars standen verschiedene Einheiten im Programm. Ein großer Punkt waren die Projektbesprechungen, sprich Evaluation unserer Playas-arbeit, die Musikalische Auswertung – also Instrumentenbestände, Schülerniveaus und gemachte Fortschritte, Tipps und Wünsche für das neue Jahr und ein ewiges Geschichtenaustauschen. „und wisst ihr noch bei dem Konzert, das plötzlich war..“ „hast du gesehen, welches Profilbild deine Schülerin mit dir hat?“ „letztens habe ich mit meiner Gastmama geskyped und ich soll euch liebe Grüße ausrichten“  (…)
Auch ging es um die Arbeit die MOG leistet, also die Arbeit die wir als MOGs in Ecuador/Jamaica und Ghana geleistet haben. Wir sind als „Perspektivenschaffer“ „Geigenlehrer“ „deutscher FSJler“ aufgebrochen, aber haben sich unsere Erwartungen im Gastland erfüllt?
War ich wirklich Lehrer? Oder viel mehr Lernende? Tief in mir glaube ich, dass ich in dem Jahr viel mehr von meinen Schülern gelernt habe, als sie von mir. Tief in mir glaube ich, dass auch mir eine Perspektive geschaffen wurde, und dass ich nicht als „die Deutsche“ gegangen bin, als die ich ankam. Meine Erwartungen haben sich umgedreht. Schüler sind Freunde auf Augenhöhe, mit tiefstem gegenseitigen Respekt, ich habe mich in vielen Momenten verlorener gefühlt, als ich es je bei einem meiner ecuadorianischen Freunde miterlebt habe. Ich war einfach nur ein Musiker ohne Grenzen, der das was er an der Geige über Jahre gelernt hat weitergegeben hat, und im Austausch wundervolle Freunde, Schwestern und Brüder gewonnen hat.

Natürlich ging es auch um den wichtigen Punkt des Wiedereingliedern und Ankommen in Deutschland.
Was ich mitgenommen habe für mein Privatleben, Situationen im Studium, für meine Freizeit und meine Beziehungen zu Freunden und der Familie.
Verschiedene Puzzleteile habe ich aus Ecuador mitgenommen, Sie ergänzen jetzt hier mein Leben, und werten es auf.
„der Glaube an das Positive“ „Abschalten“ „Offenheit“ „Familienwertschätzung“ „Reis zum Frühstück“ „Spanisch sprechen zu können“ „Gemeinsames Musikmachen“ „Hinnehmen von Gegebenheiten“ „Gastfreundschaft“ sind nur Beispiele aus einem großen, selbstgestalteten Schaubild. Ganz werde ich wohl nie mehr in Deutschland ankommen können, eben genauso wenig wie ich Ecuador ganz verlassen habe.

Durch das gesamte Seminar zieht sich der rote Faden des Lächelns, das wir auf unsern Lippen tragen. Die Geschichten und die Erlebnisse, die uns verbinden, die Gefühle die beim gemeinsamen Musizieren und Tanzen aufkommen und die innere Ruhe Zuhause zu sein, Zuhause bei MOG.
„nirgendwo fühle ich mich so verstanden wie in der Gegenwart von Musikern ohne Grenzen.“
Und genau dieses Gefühl bleibt bei mir zurück, als ich morgens in den Zug nach Landau steige. Nicht nur das Jahr war eines der schönsten, die ich bisher erleben durfte, bereichert hat mich vor allem der Verein dahinter. WIR, UNSERE GESCHICHTE, UNSER NAME. Ich bin ein Teil von etwas Großem, unbeschreibbar Großem und doch ganz kleinem. Von Musikern, die ihre Leidenschaft dahinter mit anderen Menschen teilen wollen.
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…für diese wundervollen Tage!
bis bald, eure verMOGGTE Paula

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