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Wieder zurück in Deutschland

Seit 4 Wochen bin ich nun also wieder im Lande, treffe alte Freunde und Bekannte und erzähle von meinen Erlebnissen und Erfahrungen, von meinem Leben in Ecuador.

Wenn ich zurück blicke, sehe ich hinter mir eine einzigartige und unglaublich ereignisreiche Zeit, die ich mit mir anfangs völlig unbekannten Menschen in einem unbekannten Land am anderen Ende der Welt verbracht habe. Nun skype ich jeden Tag und bekomme Nachrichten von ecuadorianischen Freunden, Schülern, Geschwistern und Cousins. Ich habe eine zweite Familie dazu gewonnen, die ebenfalls von mir hören möchte, sich um mich sorgt und für mich da ist. Im Juni zieht es mich wieder zurück in das Land, dass mir eine so schöne und aufregende Zeit geschenkt hat. Das Arbeiten in der Musikschule hat mir sehr viel Spaß gemacht, mich um einige Erkenntnisse bereichert und das Land, das Leben dort und die Menschen haben mich mit ihrer Art zu leben, fasziniert. Offenheit und Toleranz, Lebensfreude und die Gelassenheit mit Dingen umzugehen- von so manchem könnten wir etwas lernen.

In meinen letzten Wochen dort steckten wir inmitten von Konzertvorbereitungen, probten mit dem Orchester, das es nun seit fast 3 Monaten dort gibt, den Gruppen un d Bands. Anfang April standen dann die Abschlusskonzerte der Ferienkurse an, die ich leider verpasste, reiste ich ja schon Ende März ab. Die Leitung meiner Gitarrengruppe übertrug ich einem meiner Schüler und Freunde und sie spielten schließlich ohne mich, was ich sehr schade fand, mich aber auch freute, dass sie es auch ohne mich schaffen konnten und meine Arbeit und der Spaß am Spielen weiter geführt wird und bestehen bleibt.

Wieder angekommen in Deutschland plagte mich zweieinhalb Wochen ein furchtbarer Jetlag, dem ich natürlich mit nächtlichem Skypen nicht entgegenwirkte. Dreißig Grad Temperaturunterschied  bekam ich zu spüren, empfangen von Minusgraden. Auch war das Zurückkommen nach Deutschland viel schwerer als das Ankommen in Ecuador. Die Kultur ist sehr unterschiedlich. Die Leute dort haben, auch wenn sie mit materieller Armut zu kämpfen haben, stets ein Lächeln und nette Worte für einen übrig. Sie feiern ausgelassen und tanzen, als wäre ihnen der berühmtberüchtigte Hüftschwung in die Wiege gelegt worden. Die Gastfamilien teilen ihr Haus und das wenige Hab und Gut, das sie besitzen, mit uns und lassen uns an ihrem Leben teilhaben. Das Teilen von materiellen Dingen, aber auch Freude, Glück, Trauer und Problemen ist etwas, das die Kultur dort maßgeblich prägt. Auch die Familie und ihr Zusammenhalt spielt dort eine unglaublich große Rolle.  Pünktlichkeit und Terminplaner, sowie das Durchorganisieren von Ereignissen werden dort nicht so groß geschrieben, wie wir es hier in Deutschland kennen und für nötig erachten. Und dennoch finden sich immer interessante Lösungen und schlussendlich klappt doch alles. Spontanität und das sich  Lösen von Vorurteilen ist wichtig und hilft einem in so mancher Situation. Und: es kommt immer anders, als man denkt!

Im Juni fliege ich wieder nach Ecuador und wer weiß, vielleicht zieht es mich eines Tages für länger dorthin!

Den Blog von Franziska finden Sie hier.

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