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Erkältung trifft Sonnenbrand

Am nächsten Morgen wache ich auf und mir tut nicht nur alles weh, was am Vortag von der Sonne verbrannt wurde, sondern das Kratzen im Hals vom Vortag ist zu einer dicken Erkältung geworden. Komische Mischung. Ein Mitarbeiter des Hotels hatte sich netterweise am Vortag bereit erklärt, mich zu wecken, denn mir ist die nächste Panne passiert: mein Handy, das zurzeit als Wecker fungiert, ist leer und ich habe natürlich keinen Adapter für die Steckdosen hier.

Im Hotel bekomme ich sogar Frühstück, von hungern noch keine Spur. Bevor es losgehen soll auf meine erste Tour, klaue ich noch schnell eine Rolle Klopapier aus meinem Hotelzimmer, weil mir die Taschentücher ausgegangen sind. Außerdem werfe ich alle Medikamente ein, die ich gegen Erkältung besitze. Dann setze ich mich in den Garten und warte.
Warte…
Und warte…
Langsam werde ich ungeduldig, aber ich will ja nicht so sein, hier ist man halt nicht so pünktlich.
Irgendwann wird es mir dann aber doch zu bunt und ich frage an der Rezeption. Sofort kommt jemand angebraust und holt mich ab. Nach einer Stunde Warten am Hafen stellt sich heraus: sie haben mich vergessen und es gibt auch kein anderes Ausflugsboot mehr, das mich mitnehmen könnte. Ich solle doch bitte einen anderen Tag wiederkommen.

In diesem Moment geht es mit der Deutschen in mir durch und ich erkläre ihnen, dass ich nur diesen einen Tag für den Ausflug zur Verfügung hätte, und dass es mir egal wäre, wie, aber dass sie mich jetzt bitte dorthin bringen sollen. Ist ja schließlich nicht meine Schuld, dass ich vergessen wurde.
Nach einer ca. zehnminütigen Diskussion findet sich dann doch eine Möglichkeit und ich werde mit einem extra Boot gebracht und steige auf das Boot meiner eigentlichen Ausflugsgruppe zu. Dort gehen wir schnorcheln mit Rochen, Haien und wirklich riesigen Schildkröten. Ich entspanne mich wieder.

Erst danach, als das Boot schon den Rückweg antritt, erfahre ich, dass das eigentliche Ziel der Tour schon besichtigt wurde. Das passt mir wiederum nicht. Im Anschluss beschwere ich mich bei der Agencia und bekomme schließlich dann auch 50% des Preises zurück. Ich fühle mich sehr deutsch aber es lohnt sich: ich bin auf einmal reich! Jedenfalls im Verhältnis zu vorher. Jetzt kann ich mir sogar eine Mütze für die Wanderung am nächsten Tag kaufen und muss Nacken und Kopfhaut nicht noch weiter strapazieren. Fast bin ich ein bisschen traurig, dass ich meine 3-Tage-mit-5-Dollar-Diät nun so gar nicht durchziehen muss. Naja. Aber ich hätte es gemacht, das zählt ja auch schon was.

Am nächsten Tag unternehme ich eine wunderschöne Wanderung auf zwei Vulkane – mit Hut.

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Meine Abende verbringe ich immer zunächst am Strand, dann im Hostal, wo immer viele nette Leute in den Hängematten draußen sind. Außer den Vulkanen und der Schnorcheltour leihe ich mir, wo ich nun ja Geld habe, noch ein Fahrrad und besichtige einen Ort, wo Flamingos in freier Wildbahn leben und eine Aufzuchtstation für Galapagos-Schildkröten.

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Insgesamt ist die Insel super schön. Der kleine, einzige Ort ist irgendwie magisch mit seinen Straßen aus Sand, den kleinen Bars am Meer und dem fast menschenleeren, drei Kilometer langen Strand. Dafür, dass ich mich am Montag kurz auf drei sehr lange Tage eingestellt hatte, ist die Zeit im Nachhinein betrachtet wie im Flug vergangen. Und das, obwohl ich abends erkältungsbedingt immer früh schlafen gegangen bin.

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Jetzt, wieder zurück auf Santa Cruz, wünsche ich mich fast wieder zurück, obwohl ich mich auch sehr freue, die Musiker wiederzusehen und herzlich begrüßt wurde.

Aber wenn ich irgendwann wieder die Möglichkeit hätte, würde ich auf jeden Fall zurückkehren an diesen irgendwie einzigartigen Ort.

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